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Indianer von Canada

Die Indianer in Canada

In Kanada lebten Anfang der 70er Jahre etwa 230.000 als Staatsbürger anerkannte Indianer auf einer Fläche von 24.285 km2 in 2351 Reservationen oder anderen Ansiedlungen. 1625 Reservationen liegen davon in British Columbia. In ihnen wohnen hauptsächlich Küsten-Salish, Nootka, Kwatkiutl, Bellacoola, Haida und Tsimschian. Ontario mit rund 50.000 (1965) und British Columbia mit 43.250 haben die größte indianische Bevölkerung aufzuweisen. Von 218.098 Indianern im Jahre 1965 lebten 161.578 in und 56.520 außerhalb der Reservationen. In Kanada gibt es 558 indianische »bands«. Auch hier dürfte es sich um alte oder aus ihnen hervorgegangene Stämme handeln. Mitte der 60er Jahre war bei den kanadischen Indianer noch vielfach Armut anzutreffen. Wegen ihrer schlechten Lebenslage wurde im Jahre 1966 das »Department of Indian Affairs and Northern Development« gegründet, um ihre Lebensqualität zu verbessern. Ein Schulprogramm, welches genau auf die spezifischen Bedürfnisse abgestimmt war, soll die Heranführung der Indianer an das moderne Leben beschleunigen. 50 Prozent von 52 Millionen Dollar hat dafür die kanadische Regierung allein diesen Bildungsvorhaben zur Verfügung gestellt.

Heute gibt es in Kanada über 600 Inuit- und Indianer-Gemeinschaften, die in über 2.400 Reservationen leben. Die Reservate liegen auf Boden, die die Stämme schon lange bewohnten. Es ist aber nur ein kleiner Teil ihres ursprünglichen Gebietes. In den Provinzen Alberta, Northwest Territories, Manitoba und Saskatchewan leben zwei Drittel der Métis, euro-indianische Mischlinge. Der Rest der indianischen Bevölkerung lebt verstreut über ganz Kanada. Im Jahre 1990 erhielten die Métis vom obersten Gericht in der Provinz Alberta 500.000 ha Land zugesprochen. Dieses Schutzgebiet wurde in acht Métis-Siedlungen aufgeteilt.

Auf dem Territorium von Nunavut erhielten die Inuit nach mehr als 20-jährigen Verhandlungen mit der Bundesregierung ein ehemaliges Gebiet ihres Landes zurück. Hierbei handelt es sich um eine Fläche von 337.500 km2 auf der 85% der 25.000 Einwohner Inuit sind. Am 1. April 1999 wurde in der Arktis die Nunavut-Flagge gehisst.

1973

Spektakuläre Besetzung von Wounded Knee durch AIM-Mitarbeiter und Dakota. Auf diese Weise wird die Bevölkerung auf die Situation der Indianer aufmerksam gemacht.

1973

17. Oktober: Pedro Bissonette, Führer der Wounded-Knee-Besetzung wird von der BIA-Polizei erschossen. Er sollte als Hauptbelastungszeuge in den Wounded-Knee-Prozessen auftreten.

1974

27. März: Die Wounded-Knee-Prozesse werden eingestellt.

1978

Erst seit 1978 sichert ein Gesetz zur Religionsfreiheit den indigenen Völkern das Recht zur freien Glaubensausübung zu.

1979

Der Oberste Gerichtshof der USA lehnt ein Aufnahmeverfahren im Fall Peltier ab. Leonard Peltier war wegen angeblichen Mordes an zwei FBI-Beamten im Juni 1975 zu zweimal lebenslänglicher Haft verurteilt worden.

1980

Bevölkerungszahl der Navaho ist auf über 150.000 gestiegen. Trotzdem wird die Aussiedlung Tausender Navahos und Hopis, aus einem Landstrich der ihnen gehörte, betrieben.

1980

Mit einer Zeremonie auf Alcatraz beginnt der 2. Marsch »Long Walk for Survival« (Marsch für das Überleben) der Indianer durch den Kontinent nach Washington D. C.

1983

Durch Anerkennung eines Gerichtsurteils erhalten die Klamath in Oregon ihr Recht zurück, auf 400.000 Hektar zu jagen, das sie 1954 verloren hatten.