Alf 1990 - 2006
Alf Weimaraner
Alf wurde im September 1990 auf einem Bauernhof geboren. Die ersten Jahre seines Lebens verbrachte er bei einer Familie, die ihn aber 3-jährig aus nicht bekannten Gründen auf den Bauernhof zurückbrachten. Kurz darauf hatte ich (Trix) auf diesem Hof, dem auch eine Pferdezucht angehört, ein Vorstellungsgespräch. Kaum aus dem Auto ausgestiegen, wurden wir von zwei bellenden Hunden stürmisch begrüsst. Noch nie hatte ich so schöne Hunde gesehen, auch meine Mutter und meine Schwester, die mich begleiteten, waren begeistert. Wir hatten das Vergnügen, Weimaraner kennen zu lernen.
Ich bekam die Arbeit als Bereiterin, und Alf war vom ersten Tag an mein ständiger Begleiter. Es gab kein Ausritt, keinen Gang auf die Weide und keine Reitstunde, wo er nicht dabei sein wollte. Nach ein paar Wochen durfte er auch abends mit nach Hause. Wir waren ein Team geworden, er gehörte jetzt zu mir. Während den folgenden Jahren lief Alf unzählige Kilometer - die vielen Ausritte, Wanderungen, Spaziergänge, es konnte nicht genug für ihn sein!
Trotz all seinem Bewegungsdrang jagte Alf nie, er war eher vorsichtig, wenn nicht sogar ängstlich, wenn er Fremdes sah. Daher war es möglich, ihn immer ohne Leine laufen zu lassen, was natürlich doppelt Spass machte. "Zeitung lesen" war für Alf immer wichtiger als alles andere, Spielen fand er nie so spannend. Was er bis am Schluss gar nicht mochte, war Wasser. Sobald es ums Schwimmen ging, oder auch nur spritzte, sucht er das Weite. Anfangs rümpfte er sogar bei Regenwetter die Nase!
Alf war ein Einzelgänger, und andere Rüden mochte er nicht, allerdings eher aus Unsicherheit. Mit der Zeit wurde er selbstsicherer, aber nur wenige auserkorene Hunde und Katzen akzeptierte er als Freunde. Er war ein schlechter und heikler Esser.
7-jährig rebellierte plötzlich sein Magen. Starkes Erbrechen von einem Tag auf den anderen! Nach vielen schulmedizinischen Abklärungen wussten wir immer noch nicht weiter und versuchten es mit Homöopathie. Seither haben wir das Ganze im Griff gehabt und es ging ihm wieder gut.
Das Schlimmste, was man Alf antun konnte, war ihn alleine zu lassen. Da half auch keine Hundegesellschaft, der Meister musste her. Mit lautem Bellen und Heulen rief er nach uns. Alles haben wir ausprobiert, verschiedene Tricks oder auch schimpfen, nichts brachte ihn dazu, still zu warten. Nur im Auto war er auch alleine stundenlang zufrieden.
Da Alf aber ein ruhiges Wesen hatte, konnten wir ihn problemlos überallhin mitnehmen. Im Jahr 2004 hatten wir überraschend die Möglichkeit, eine 1 ½ -jährige Weimaraner-Hündin zu übernehmen. Für Alf, der mittlerweile gut zwölf Jahre alt war, eine Herausforderung. Vom ersten Tag an verstanden sich die Hunde prächtig. Unser Hundeopa genoss seine "Konkurrenz" und blühte nochmals richtig auf. Gemeinsame Schmusestunden mit dem ganzen Rudel konnten ewig dauern, wenn es nach den beiden Hunden ginge!
Bis am letzten Tag war Spazierengehen Alfs Leidenschaft. Seine Hinterhand war zwar etwas beeinträchtigt, was ihn aber nur beim Aufstehen und Abliegen etwas langsamer machte. Die langen Beine brachten ihn nach wie vor zügig vorwärts, allerdings immer öfter an der langen Auszugsleine, denn auf Distanz hörte er unser Rufen nicht mehr. Seither hatten wir auf Zeichensprache umgestellt, was sehr gut funktionierte. Oft brachte er uns zum Lachen mit seinem Übermut, sein Kopf wollte noch so viel mehr, als der alte Körper zu leisten vermochte. Wir genossen jeden Tag mit unserem Senior. Es war schön, mitzuerleben, wie sich Alf all die Jahre zum alten Hund verändert hatte. Manchmal konnte Alf ganz schön stur sein, was uns jedes Mal zum Schmunzeln brachte!!!
Im März 2006 haben wir Alf auf seinen letzten Weg begleitet!!!